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Kolumne (April 2023)

Gerhard Wiesheu, DJW-Vorstandsvorsitzender

Regierungskonsultationen: Deutschland und Japan wollen voneinander lernen

Fr 14.04.2023, 11:06 Uhr

Im März 2023 fanden die ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen statt. Bundeskanzler Olaf Scholz reiste hierfür mit Kabinettsmitgliedern und einer Wirtschaftsdelegation nach Japan. Unser DJW-Vorstandsvorsitzender Gerhard Wiesheu durfte ihn erneut als Sprecher der Delegation begleiten.

 

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Japan sind eng und freundschaftlich – und wirtschaftlich wie politisch immens wichtig. Auf dieser Grundlage wollen Deutschland und Japan ihre Beziehungen vertiefen und durch regelmäßige Gespräche fördern: Zu den ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen reiste Bundeskanzler Scholz deshalb zusammen mit sechs Kabinettsmitgliedern und einer Wirtschaftsdelegation nach Tokio. Als Teil der Wirtschaftsdelegation hatte ich die Ehre, zusammen mit der Bundesregierung Japan zu besuchen und Gespräche mit japanischen Minister:innen und Wirtschaftsvertreter:innen zu führen. Der Austausch war sehr fruchtbar, und die Regierungskonsultationen sind insgesamt ein starkes Zeichen für das gute Verhältnis beider Staaten.

Bundeskanzler Scholz kam zunächst mit Premierminister Fumio Kishida zu Gesprächen in Tokio zusammen, bei denen auch die sechs deutschen Bundesminister:innen mit ihren japanischen Amtskolleg:innen diskutierten. Anschließend fand eine gemeinsame Sitzung statt, die von beiden Regierungschefs geleitet wurde.

Große Themenvielfalt

Auf der Agenda der Regierungskonsultationen standen Themen wie der Schutz kritischer Infrastrukturen, die Sicherung und Diversifizierung von Rohstofflieferungen und Lieferketten sowie Kooperationen bei Verteidigungsfragen. Diese Komplexe dürften auch beim nächsten G7-Gipfel, der kommenden Mai unter japanischer Präsidentschaft in Hiroshima stattfindet, eine wichtige Rolle spielen.

Als Industrienationen sind sowohl Deutschland als auch Japan auf robuste globale Wirtschafts- und Handelsbeziehungen angewiesen, weshalb die wirtschaftliche Sicherheit im Mittelpunkt der Gespräche stand. Beiden Ländern geht es dabei vor allem um den Ausbau internationaler Kooperationen, um einseitige Abhängigkeiten, etwa beim Rohstoffimport, zu reduzieren. Die japanische JOGMEC (Japan Organization for Metals and Energy Security) und die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe wollen deshalb zukünftig enger zusammenarbeiten.

Auch bei der Energieversorgungssicherheit tut sich etwas: Beide Länder wollen gemeinsam zur Entwicklung einer globalen Wasserstoffwirtschaft beitragen, um saubere – und vor allem sichere – Energie bereitstellen zu können. Dafür ist es gleichzeitig wichtig, den Ausbau von Wind- und Solarenergie voranzutreiben.

Japan: Wichtiger Handelspartner Deutschlands und der EU

Japan ist Deutschlands zweitgrößter asiatischer Handelspartner, mit einem bilateralen Handelsvolumen knapp 46 Milliarden Euro. Darüber hinaus haben die EU und Japan im Jahr 2019 ein Freihandelsabkommen abgeschlossen. Zentrale Säulen der Zusammenarbeit zwischen der EU und Japan sind gemeinsame Werte, die globale Handelsordnung und das Freihandelsabkommen.

Gerhard Wiesheu
Vorstandssprecher, B. Metzler seel. Sohn & Co. AG
DJW-Vorstandsvorsitzender
info@djw.de
http://www.djw.de
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