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Kolumne (April 2021)

Gerhard Wiesheu, DJW-Vorstandsvorsitzender

160 Jahre deutsch-japanische Freundschaft als Versprechen für die Zukunft

Mi 14.04.2021, 13:45 Uhr

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir heute kurz 160 Jahre deutsch-japanische Freundschaft Revue passieren lassen. Alles begann am 24. Januar 1861 mit Japans Unterschrift unter einen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag mit Preußen, der als Beginn der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan gilt. Als liberale und pluralistische Demokratien teilen beide Länder heute fundamentale Werte und stehen sich trotz sehr unterschiedlicher Nationalhistorien politisch und gesellschaftlich nahe.

Auch der kulturelle Austausch zwischen beiden Ländern ist intensiv und vielseitig, was unter anderem die unzähligen Deutsch-Japanischen Gesellschaften und Kooperationen im Hochschulsektor belegen. In diesem Zusammenhang bin ich stolz darauf, dass der 1986 gegründete DJW dieses Jahr seinen 35. Geburtstag feiert und sich seither zu einer festen Größe entwickelt und zu einem gefragten Ansprechpartner im deutsch-japanischen Austausch etabliert hat.

Last but not least sind beide Volkswirtschaften eng miteinander verflochten: Japan gehört zu Deutschlands wichtigsten Handelspartnern in Asien. Umgekehrt ist Deutschland der wichtigste Partner in Europa für Japan. So erstaunt es wenig, dass das Handelsvolumen seit 2009 stetig gewachsen ist – auf über 44 Mrd. EUR im Jahr 2019. Und mit dem am 1. Februar 2019 in Kraft getretenen Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan haben beide Wirtschaftsräume ein starkes Signal für Freihandel und gegen Protektionismus gesetzt – und hohe Standards für einen nachhaltigen Austausch von Waren und Dienstleistungen.

Damit der Handel noch stärker prosperieren kann, ist die Politik gefordert: Wie so etwas konkret aussehen könnte, wird Alexander Graf Lambsdorff in seiner Keynote „Die Rolle der Politik für die Intensivierung der deutsch-japanischen Wirtschaftsbeziehungen“ erläutern, die er am 26. April 2021 auf dem Online-DJW-Symposium „Zukunft von gestern, Trends von morgen – Perspektiven für die deutsch-japanischen Wirtschaftsbeziehungen“ halten wird. Wir dürfen also gespannt sein auf aufregende An- und Einsichten.

Von der Wirtschaft und vom Handel einmal abgesehen, lebt eine völkerverbindende Freundschaft natürlich von den Menschen, die sich für Toleranz, gegenseitiges Verständnis und für den Abbau von Vorurteilen einsetzen. In diesem Sinne schmerzt es mich umso mehr, als die derzeitige Pandemie persönliche Begegnungen erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht. Umso stärker werden wir uns auch vonseiten des DJW darauf fokussieren, Zusammenkünfte von Menschen aus beiden Ländern zu ermöglichen, sobald es die Bedingungen wieder zulassen. Damit die 160 Jahre alte Freundschaft zwischen Japan und Deutschland eine vielversprechende Zukunft hat.

Gerhard Wiesheu
Vorstandssprecher, B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG
DJW-Vorstandsvorsitzender
info@djw.de
http://www.djw.de
Gerhard Wiesheu
Vorstandssprecher, B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG
DJW-Vorstandsvorsitzender
info@djw.de
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