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Kolumne (Februar 2025)

Gerhard Wiesheu, DJW Vorstandsvorsitzender

Deutschland wählt: Mit welchen Folgen?

Fr 14.02.2025, 09:00 Uhr

Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wird entscheidend für die künftige außenpolitische Ausrichtung Deutschlands sein. In einer Zeit globaler Unsicherheiten, geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Herausforderungen beobachten internationale Partner den Wahlausgang mit besonderem Interesse. Aber ungeachtet des Wahlausgangs steht eines fest: Deutschland ist und wird auch in Zukunft mit einer stabilen Regierung ein verlässlicher Partner der internationalen Gemeinschaft sein.

Ein Blick auf Europa…

Innerhalb Europas wird Deutschland auch nach der Wahl eine tragende Säule der Stabilität bleiben. Unabhängig von der künftigen Regierungszusammensetzung wird Berlin eine zentrale Rolle dabei spielen, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken, Innovationen voranzutreiben und gemeinsame Antworten auf geopolitische Herausforderungen zu entwickeln. Besonders in der Klimapolitik und bei der digitalen Transformation kann Deutschland Impulse setzen, die weit über die eigenen Grenzen hinauswirken. Ein verstärktes Engagement in der europäischen Verteidigungskooperation könnte zudem dazu beitragen, die sicherheitspolitische Eigenständigkeit der EU weiter auszubauen.

Auch auf globaler Ebene wird sich die deutsche und europäische Außenpolitik an veränderte geopolitische Realitäten anpassen müssen. Besonders im Verhältnis zu den USA und China ist eine strategische Neuausrichtung denkbar, etwa im Bereich der Handels- und Technologiepolitik. Gleichzeitig bleibt die transatlantische Partnerschaft ein Kernpfeiler der deutschen Außenpolitik, wobei die Ausgestaltung dieser Beziehung von den politischen Prioritäten der neuen Regierung abhängt.

…und auf Japan

Für Japan, einen der wichtigsten Partner Deutschlands, ist die Wahl ebenfalls von großer Bedeutung. Die Partnerschaft mit Japan bietet große Chancen für eine Vertiefung der Zusammenarbeit. Beide Länder stehen vor ähnlichen Herausforderungen – dem demografischen Wandel, der Notwendigkeit einer nachhaltigen Wirtschaftsstrategie und der Sicherung von Lieferketten in einer globalisierten Welt.

Eine engere Abstimmung zwischen Berlin und Tokio, etwa bei der Entwicklung neuer Technologien oder in der Handelspolitik, könnte dazu beitragen, gegenseitige Abhängigkeiten gezielt zu nutzen und wirtschaftliche Stabilität zu fördern. Zudem könnte Deutschland als Brücke zwischen Japan und der EU fungieren und gemeinsame Standards in der digitalen und grünen Wirtschaft vorantreiben.

In einer Welt, die aktuell von Unsicherheiten geprägt ist, bleibt die deutsch-japanische Partnerschaft ein starkes Beispiel für Zusammenarbeit, Innovation und wertebasierte Diplomatie.

Gerhard Wiesheu
Vorstandssprecher, B. Metzler seel. Sohn & Co. AG
DJW-Vorstandsvorsitzender
info@djw.de
http://www.djw.de
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DJW-Vorstandsvorsitzender
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