Gründungsjahr des DJW
Eine Zeit, in der es galt, Japans Markt für ausländische Unternehmen zu öffnen
Hintergrund
Die Importhemmnisse, die noch zur Leistungsschau 1984 bestanden, gedachte die japanische Regierung in Form von Marktöffnungsprogrammen zu mindern und entsprechend bessere Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen auf dem japanischen Markt zu schaffen. Im Anschluss an den Weltwirtschaftsgipfel in Bonn 1985 trafen sich führende Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft beider Länder und beschlossen, die mittelständische Industrie in Japan und der Bundesrepublik Deutschland besser zu fördern.
Am 15. Januar 1986 wurde der DJW auf Initiative führender deutscher Industrieunternehmen mit Erfahrung im Japangeschäft gegründet – als Plattform für den Informationsaustausch und zur Diskussion von Fragen, die von gemeinsamem deutsch-japanischen Interesse sind. Ziel war bereits damals, die deutsch-japanischen Geschäftsbeziehungen auszubauen und vor allem den Markteintritt deutscher Unternehmen in Japan zu erleichtern. Der DJW sollte helfen: bei Sprachbarrieren, bei ungenügenden Marktinformationen, beim Umgang mit Behörden und bei Kontakten zu Kooperationspartner:innen.
Die Aktivitäten liefen in der ersten Zeit auf vergleichsweise kleiner Flamme. Es gab lediglich eine zentrale Veranstaltung im Jahr, die ihm nach außen Kontur gab. Im Übrigen sah sich der DJW als eine „fleet in being“, als eine (handelspolitische) Flotte, die im Hafen lag, aber jederzeit auslaufen konnte und durch ihre bloße Existenz im Streitfall strategische Bedeutung hatte. Die Zahl der Streitfälle, in denen über die Beseitigung nichttarifärer Handelshemmnisse gestritten wurde, war zum Glück begrenzt.
Etablierung des DJW in Düsseldorf
Die Gründungsversammlung des Vereins fand seinerzeit in Düsseldorf statt, und auch die erste Geschäftsstelle wurde in der Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen etabliert – in den Räumen der Westdeutschen Landesbank in der Steinstraße, die das Sekretariat des DJW finanzierte. Zum Vorsitzenden wurde Arno Mock gewählt, zum Sekretariatsleiter Siegfried Hildebrandt. Die Fäden zog in dieser Zeit Axel Kollar, Vorstandsmitglied und verantwortlich für das Ostasiengeschäft der Westdeutschen Landesbank. Vor allem für Richtungsentscheidungen hatte er selbst das letzte Wort, ohne dabei sichtbar in Erscheinung zu treten.
Düsseldorf war bereits Mitte der 1980er-Jahre Hauptstandort vieler japanischer Unternehmen in Europa und somit eine gute Wahl für einen intensiven deutsch-japanischen Wirtschaftsdialog. Die japanische Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf, die Japan External Trade Organization (JETRO) als japanischer Partner im Sekretariat des DJW sowie die Düsseldorfer Handelskammer boten zudem die nötige Infrastruktur für den Austausch.
Vorsitz
Erster Vorsitzender des Wirtschaftskreises war der Diplomkaufmann Arno Mock, bis 1986 Geschäftsführer der A. Friedr. Flender AG in Bocholt sowie Vorsitzender des Außenhandelsausschusses des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA). Hauptanliegen des damaligen Vorsitzenden war, den deutschen Mittelstand in seiner Zuwendung zum japanischen Markt zu bestärken, um damit wesentlich zu freien und offenen Märkten beizutragen.
Übrigens: Bereits ein Jahr nach Gründung gab es die ersten DJW-Arbeitsgruppen, damals noch zu Spezialthemen wie „Aerospace“, „Nuclear Power“, „Trade Fairs“, „Electronics“, „Patents“ sowie „Standards + Certification“; weitere Arbeitsgruppen zur Förderung regionaler Interessen Bayerns und „Ost“ folgten ab den 1990er-Jahren.
1986 war nicht nur ein Meilenstein für den DJW, es war der Grundstein unseres heutigen Vereins.